Luxor
Luxor – Die Stadt der Geschichte und des Lichts
Die Stadt Luxor besitzt einen einzigartigen Charakter, der sie von allen anderen Orten der Welt unterscheidet. Sie vereint auf faszinierende Weise Vergangenheit und Gegenwart – kein Ort in Luxor ist frei von einem Zeugnis, das von der Größe des alten Ägyptens berichtet, und dies bereits Jahrtausende vor Christus.
Im Laufe ihrer Geschichte trug die Stadt zahlreiche Namen – die bekanntesten unter ihnen sind „Stadt der hundert Tore“, „Stadt der Sonne“, „Stadt des Lichts“ und „Stadt des Zepters“. Mit dem Beginn der islamischen Eroberung Ägyptens nannten die Araber sie „Luxor“, der Plural von „Palast“.
Luxor gilt als das bedeutendste Touristenziel Ägyptens und ist ein Magnet für Liebhaber der pharaonischen Zivilisation. Die Stadt ist geprägt von einem historischen Reichtum, der seinesgleichen sucht – sie beherbergt die ältesten und beeindruckendsten Denkmäler des alten Ägyptens. Kein Ort hier bleibt ohne Spur der großartigen Leistungen der Pharaonenzeit.
Zu den zahlreichen archäologischen Stätten in Luxor zählen unter anderem der Luxor-Tempel, die Karnak-Tempel, das Stadtmuseum, die Grabstätten im Tal der Könige und Königinnen, Totentempel, Adelsgräber und viele weitere unvergängliche Monumente.
In den letzten Jahren wurde großen Wert auf die Restaurierung der antiken Stätten und Museen Luxors gelegt. So wurde beispielsweise das dritte Stockwerk des Tempels der Königin Hatschepsut erstmals nach seiner Restaurierung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Auch die Restaurierung der größten und bedeutendsten Grabanlagen im Tal der Könige schreitet voran – darunter das Grab von Haremhab, dem letzten Pharao der 18. Dynastie. Zudem wurden elektronische Zugangssysteme an allen zugänglichen archäologischen Stätten installiert, um diese besser vor Diebstahl zu schützen.
Luxor zieht den größten Anteil des Kulturtourismus in Ägypten an. Die Stadt wird als Schatzkammer der altägyptischen Zivilisation betrachtet – mit über 800 archäologischen Stätten und Heiligtümern bewahrt sie ein unschätzbares menschliches Erbe.
Luxor (Theben) war Hauptstadt Ägyptens bis zum Beginn der 6. Dynastie, als die Hauptstadt in das nördlich gelegene Memphis verlegt wurde.
I. Sehenswürdigkeiten am Ostufer
a) Luxor-Tempel
Der Luxor-Tempel wurde zu Ehren des Gottes Amun-Ra errichtet, der einmal im Jahr symbolisch seine Hochzeit mit der Göttin Mut feierte. Im Rahmen dieses Festes zog die Prozession des Gottes vom Karnak-Tempel entlang des Nilufers bis zum Luxor-Tempel. Die Bauwerke des Tempels gehen auf die Pharaonen Amenophis III. und Ramses II. zurück.
Der Eingang des Tempels wird durch ein monumentales Pylon (Tor) markiert, das unter Ramses II. errichtet wurde. Vor dem Pylon befinden sich zwei gewaltige Sitzstatuen von Ramses II. sowie ursprünglich zwei Obelisken – einer davon steht heute auf dem Place de la Concorde in Paris.
Hinter dem Pylon erstreckt sich der Hof des Ramses II., umgeben von doppelreihigen Papyruskapitellsäulen. Im nordöstlichen Teil des Tempels befindet sich heute die Abu-el-Haggag-Moschee, während der übrige Teil des Tempels hauptsächlich unter Amenophis III. entstand.
Das Innere beginnt mit einer Hypostylhalle mit 14 gewaltigen Säulen, gefolgt von einem offenen Hof mit doppelreihigen Kolonnaden. Weitere Säulenhallen führen bis zum Allerheiligsten – dem Raum des heiligen Bootes. Alexander der Große ließ sich dort ein kleines Heiligtum errichten, das ebenfalls seinen Namen trägt. Den Abschluss bildet das Allerheiligste mit vier Säulen, in dem einst die Statue des Gottes Amun stand.
b) Karnak-Tempel
Die Tempelanlage von Karnak gilt als das größte religiöse Bauwerk der Menschheitsgeschichte. Sie umfasst zahlreiche Tempel, darunter der große Tempel des Amun, der Tempel der Göttin Mut sowie der Tempel des Gottes Khonsu, Sohn von Amun und Mut. Die Araber nannten diesen Ort „Al-Hisn“ – die Festung.
Der Eingang wird gesäumt von einer Sphingenallee mit Widderköpfen, die die Macht des Gottes Amun symbolisieren. Unter ihren Köpfen sind Reliefs mit Darstellungen Ramses II. zu sehen.
Die Anlage beginnt mit dem ersten Pylon, errichtet unter König Nektanebos I. (30. Dynastie), dahinter liegt der große Hof. Rechts befinden sich drei Kapellen des thebanischen Göttertriums aus der Zeit Sethos II., links der Tempel Ramses’ III.
Es folgen die Überreste weiterer Pylone: der zweite führt in die Große Säulenhalle mit 134 monumentalen Säulen, deren mittlere deutlich höher als die restlichen sind. Der dritte Pylon führt zum Obelisken Thutmosis’ I., der vierte zu dem von Hatschepsut. Hinter dem fünften Pylon liegt das Allerheiligste.
Zum Abschluss erreicht man den Hof aus der Zeit des Mittleren Reiches und schließlich die Säulenhalle aus der Herrschaft Thutmosis’ III.
c) Der Heilige See
Er liegt außerhalb der Haupttempelanlage und war einst rituellen Waschungen vorbehalten. In seiner Nähe steht ein großer Skarabäus aus der Zeit Amenophis’ III., der vermutlich für kultische Handlungen verwendet wurde.
d) Ton- und Lichtshow im Karnak-Tempel
Ein eindrucksvolles multimediales Erlebnis lässt die Geschichte des Tempels aufleben. Die Show kombiniert Licht, Klang, Musik und Erzählung. Sie findet zweimal täglich statt, mit Vorführungen in Englisch, Französisch, Arabisch und Deutsch.
e) Luxor-Museum
Zwischen dem Luxor- und dem Karnak-Tempel gelegen, beherbergt das Museum eine herausragende Sammlung pharaonischer Funde aus Luxor und der Umgebung.
II. Sehenswürdigkeiten am Westufer
a) Memnonkolosse
Die letzten Überreste des Totentempels von Amenophis III. sind zwei monumentale Sitzstatuen (ca. 19,20 m hoch). Der Name „Memnon“ stammt von den Griechen, die im durch Risse entstandenen Klang des nördlichen Kolosses die Stimme des sagenhaften trojanischen Helden Memnon hörten.
b) Tal der Könige
Die Gräber der Pharaonen des Neuen Reichs wurden tief in das Felsgestein gegraben, um sie vor Grabräubern zu schützen. Die Grabstätten bestehen aus mehreren Kammern, die zur eigentlichen Grabkammer führen. Bedeutende Gräber: Tutanchamun, Ramses III., Sethos I., Ramses IV., Amenophis II., Haremhab, Thutmosis III.
Im Tal der Königinnen ist das Grab der Nefertari, Gemahlin Ramses’ II., das bedeutendste.
c) Totentempel
- Tempel von Deir el-Bahari: Der von Königin Hatschepsut errichtete Tempel diente rituellen Zwecken im Jenseits. Der heutige Name „Deir el-Bahari“ (Kloster am Nordufer) geht auf das 7. Jh. n. Chr. zurück, als koptische Christen den Tempel als Kloster nutzten. Die Anlage besteht aus drei übereinanderliegenden Terrassen, die über Rampen verbunden sind.
- Ramesseum: Der Totentempel Ramses’ II., bekannt für die Darstellung der Schlacht von Kadesch auf seinen Wänden.
- Medinet Habu: Der Totentempel Ramses’ III., einer der besterhaltenen Tempel Ägyptens, mit farbenprächtigen Reliefs aus religiösem und kriegerischem Kontext.
- Adelsgräber: Sie geben einen eindrucksvollen Einblick in das alltägliche Leben der Oberschicht des Neuen Reiches.
- Grab des Nacht: Die Darstellungen zeigen die Kunstfertigkeit und Ausdrucksstärke einfacher Künstler.
- Grab des Menna: Menna war königlicher Feldschreiber unter Thutmosis IV.
- Grab des Rechmire: Er war hoher Beamter unter Amenophis III. und Echnaton. Inschriften zeigen Darstellungen Echnatons und seiner Frau Nofretete.
Zusätzliche Sehenswürdigkeiten
In Luxors Umgebung können auch die Tempel von Dendera und Esna besichtigt werden.
Tempel von Dendera: Westlich der Stadt Qena (ca. 60 km nördlich von Luxor), ein griechisch-römischer Tempel zu Ehren der Göttin Hathor. Der Bau wurde unter Ptolemaios III. begonnen und später unter römischer Herrschaft vollendet. Die astronomisch dekorierte Decke stellt symbolisch den Himmel dar.
III. Religiöse Stätten in Luxor
- Moschee von Abu el-Haggag im Luxor-Tempel
- Koptische Kirche direkt neben der Moschee
IV. Klöster
- El-Shayeb-Kloster, 7 km nördlich der Stadt
- Mari-Guirgis-Kloster, am Westufer
- Muhareb-Kloster, 4 km vom Westufer des Nils entfernt
Luxor ist nicht nur das Herzstück der altägyptischen Kultur – sie wurde zudem zur Hauptstadt der arabischen Kultur ernannt und bleibt ein Symbol für das kulturelle Erbe der Menschheit.
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